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Was ist der Yield on Cost?

Grundsätzlich wird die Dividendenrendite verwendet um zu messen, wie viel Einkommen eine Aktie generiert. Wie es bei den meisten Finanzkennzahlen der Fall ist, sagt sie jedoch nicht unbedingt immer alles aus. Die tatsächliche Einkommensstärke eines Investments oder des eigenen Portfolios kann mit dem Yield on Cost gemessen werden. Was dieser genau aussagt und welche Vor- und Nachteile er mit sich bringt, erfährst du in diesem Artikel. Viel Spaß beim lesen :)


Definition & Berechnung

Beim Yield on Cost (YoC) handelt es sich um die jährliche Dividende eines Wertpapiers geteilt durch die tatsächlichen Anschaffungskosten, also das insgesamt eingesetzte eigene Kapital. Reinvestierte Dividenden erhöhen zwar im Depot den Einstandswert wurden aber von dem Investment selbst generiert und sind daher nicht zu berücksichtigen. Somit gibt der YoC die Rendite unabhängig von der aktuellen Preisentwicklung der jeweiligen Aktie an. Da die meisten Wertpapiere im Laufe der Zeit an Wert gewinnen ist der YoC häufig, aber natürlich nicht unbedingt höher als die aktuelle Dividendenrendite. Die YoC Formel sieht wie folgt aus:

Die YOC oder auch Yield on Original Investment (YOI) bezeichnet die Dividendenrendite eines Wertpapiers bezogen auf den Kaufkurs (im Gegensatz zum aktuellen Tageskurs). Sie errechnet sich aus der Höhe der Ausschüttung des letzten Jahres geteilt durch den durchschnittlichen Einstandskurs, zu dem der Anleger den Titel gekauft hat.

An einem realen Beispiel aus meinem Depot würde das wie folgt aussehen: Ich habe seit Anfang 2021 die Allianz Aktie im Depot. Meine Gesamt-Anschaffungskosten belaufen sich auf genau 2.171,80€. Auf Basis der aktuellen jährlichen Dividende (in 2023: 11,40€/Aktie) erhalte ich auf diese Anschaffungskosten eine Dividendenrendite von 5,67%. Über die bisherige Haltedauer habe ich ingesamt 92,87€ (netto) an Dividende erhalten und reinvestiert. Bereinigt man meine Gesamt-Anschaffungskosten um die Reinvestitionen, belaufen sich diese auf nur noch 2.078,93€, woraus sich ein Yield on Cost von 5,92% ergibt. Dadurch hat sich die Rendite meines ursprünglichen Investments um 0,3 Prozentpunkte erhöht. Das hört sich natürlich nicht nach sonderlich viel an. Es darf aber nicht vergessen werden, dass es sich hier um einen Betrachtungszeitraum von nur 2 Jahren handelt. Dieser Effekt bzw. die Differenz sollte im Laufe der Zeit immer größer werden und zwar dadurch, dass die Reinvestition von Dividenden sowie die Dividendenerhöhung, die jährliche Dividende steigern aber nicht die Anschaffungskosten erhöhen. Somit erlaubt der YoC es das Dividendenwachstum zu messen und den Zinseszinseffekt, welcher sich aus der Reinvestition von Dividenden ergibt, nachzuvollziehen.


Dabei sollte eine Verwechslung oder ein direkter Vergleich mit der Dividendenrendite eines anderen Investments vermieden werden. Denn nur weil der YoC eines Investments höher ist als die aktuelle Dividendenrendite eines anderen, bedeutet dies nicht das die Aktie mit dem höheren YoC aus Dividendensicht die bessere Investition ist.


Verdeutlichen lässt sich dies gut an einem einfachen Beispiel: Ein Investment das einen YoC von 10% aufweist, im Bezug auf den Gesamtwert aber nur ein Einkommen von 1% generiert, ist schlechter als eins, welches eine Dividendenrendite von 3% besitzt. Letzteres hätte auf den Gesamtwert bezogen nur einen YoC von 3% würde insgesamt aber 2% mehr Einnahmen als das aktuelle Investment generieren. In diesem Fall kann es sich anbieten ersteres Investment zu verkaufen und in das andere Unternehmen mit einer höheren Dividendenrendite zu investieren, um so das absolute Dividendeneinkommen zu steigern. Dieses Beispiel verdeutlicht, dass auf Basis des YoC keine Entscheidung über den Kauf oder Verkauf von Aktien getroffen werden sollte.


Wer hier schon einige Artikel auf meinem Blog gelesen hat, weiß das ich den YoC dennoch für meine Investitionen angebe und auch immer wieder mal auf Twitter verwende. Aber eben nur wofür er auch gut ist: Nämlich um die Entwicklung des langfristigen Dividendenwachstums und Zinseszinseffektes nachzuvollziehen und zu dokumentieren.


Vielen Dank fürs Lesen :) Falls dir dieser Artikel gefallen hat würde ich mich sehr freuen wenn du ihn teilst und mir hilfst meinen Blog noch etwas bekannter zu machen.



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